Glossar

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen:

Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden.

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Es gibt 33 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben H beginnen.
Hämodilution
Blutverdünnung. Vor Operation, um bei Blutverlust weniger Erythrozyten zu verlieren oder um Thrombosegefahr zu verringern.

Hegar-Stifte
Metallstifte unterschiedlicher Stärke, werden verwendet bei Herzoperationen zur Prüfung von Klappendurchmessern.

Heparin
Stoff, der die Blutgerinnung hemmt.

Herz-Lungen-Maschine
In der offenen Herzchirurgie gebräuchliches Gerät, das vorübergehend die Herz- und Lungenfunktion übernehmen kann. Durch Absenken der Körpertemperatur auf ca. 18-30°Celsius (Hypothermie) wird der Sauerstoffbedarf - speziell von Herz und Hirn - reduziert.

Herzaufbau und -funktion
Das Herz besteht aus zwei Hälften, die durch die Herzscheidewand voneinander getrennt sind. Jede Herzhälfte ist in einen muskelschwächeren Vorhof (Atrium) und in eine muskelstärkere Herzkammer (Ventrikel) unterteilt. Das Herz ist in eine bindegewebige Hülle, den Herzbeutel (Perikard) eingebettet. Die Herzmuskelschicht nennt man Myokard. Sie ist zur Herzhöhle hin von einer dünnen Innenhaut (Endokard) bedeckt. Der rechte Vorhof nimmt das aus dem Körper kommende sauerstoffarme (venöse) Blut auf und leitet es in die rechte Herzkammer weiter. Diese pumpt es durch die Lungenarterie in die Lungen. Das Blut kommt über dünne Membranen in die Lungenbläschen mit der Atemluft in Berührung und nimmt Sauerstoff auf. Von dort gelangt das sauerstoffreiche (arterielle) Blut in den linken Vorhof. Dieser wiederum leitet es in die linke Herzkammer, die es durch die Aorta in den Körper auswirft. Die vier Herzklappen haben eine Ventilfunktion. Um einen Rückfluss des Blutes bei der Kontraktion der Herzkammern (Systole) zu verhindern, verschließen dabei die Trikuspidalklappe sowie die Mitralklappe (Segelklappen=AV-Klappen) den Weg zu den Vorhöfen. Erschlaffen die Herzkammern (Diastole), so verhindern die Pulmonalklappe sowie die Aortenklappe (Taschenklappen) ein Zurückfließen des Blutes in die Kammern. Dabei öffnen sich die Segelklappen, wodurch die Herzkammern wieder mit Blut gefüllt werden können. Alle Herzklappen werden durch die Herzinnenhaut (Endokard) gebildet und durch sehnige Faserplatten verstärkt. Da die linke Herzhälfte stärker arbeiten muss als die rechte, ist die Wandung der linken Herzkammer viel dicker als die der rechten. Die Versorgung der Herzmuskulatur mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut erfolgt in einem eigenen Kreislauf über die Herzkranzgefäße (Koronargefäße).

Herzblock
Störung des Herzschlags infolge Störung im Reizleitungsystem mit der Folge einer verzögerten oder ausbleibenden Zusammenziehung der Herzkammern; AV-Block, Schenkelblock.

Herzfrequenz
Zahl der Herzschläge pro Minute.

Herzgeräusche
Entstehen, wenn der Blutfluss über einer unregelmäßigen Oberfläche oder einer Verengung eine kritische Geschwindigkeit überschreitet, z.B. bei Klappenstenosen oder Rückflussgeräusche bei undichten Herzklappen. Feststellen durch Abhören.

Herzhypertrophie
Herzmuskelverdickung.

Herzinfarkt
Myokardinfarkt
Untergang von Herzmuskelgewebe infolge verminderter Blut- und damit Sauerstoffversorgung nach Verschluss der Herzkranzgefäße durch ein Gerinnsel (Thrombus).

Herzinsuffizienz
Herzmuskelschwäche; Die Pumpfunktion des Herzens nimmt soweit ab, dass nicht mehr genügend Blut und damit Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen gepumpt wird.

Herzkatheteruntersuchung
Diagnoseverfahren, bei dem ein dünner Plastikschlauch (Katheter) in ein Arm- oder Beingefäß (meistens im Leistenbereich; Linksherzkatheter in Arterie, Rechtsherzkatheter in Vene) eingeführt wird. Zweck: Druckmessung in den Herzkammern, Kontrastmitteldarstellung der Herzkranzgefäße und Herzkammern, Messung der Sauerstoffsättigung.

Herzklappen
Einwegventile am Ein- und Ausgang der rechten und linken Herzkammer.
1. Trikuspidalklappe (zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer)
2. Pulmonalklappe (zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader)
3. Mitralklappe (zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer)
4. Aortenklappe (zwischen linker Herzkammer und Hauptschlagader)

Herzklappenfehler
Undichtigkeit (=Insuffizienz) oder Verengung (=Stenose) einer Herzklappe; kann allmählich zu Herzinsuffizienz und Herzmuskelhypertrophie führen.

Herzklappenprothese
Ersatz der eigenen Herzklappen:
1. biologische Herzklappen (Schweineklappen oder Rinder-/ Patientenperikard)
2. mechanische Klappen (aus Metall, Plastik oder Kohlenstofffasern)
3. menschliche Klappen (von Verstorbenen (=Homograft)).

Herzkranzgefäße
Koronararterien
Blutgefäße, die den Herzmuskel kranzartig umgeben und über feine Gefäße mit Blut und Nährstoffen versorgen.

Herzminutenvolumen
HMV
Blutmenge, die pro Minute vom Herz gepumpt wird (drückt die Pumpleistung des Herzens aus). Normal: 5 - 6 Liter pro Minute beim Erwachsenen.

Herzoperation
  • geschlossene H.: Eingriff bei schlagendem Herzen, z. B. Verschluss eines Ductus arteriosus oder Anlage eines aortopulmonalen Shunts.
  • offene H.: Eingriff im Herzen selbst unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine.

Herzrhythmusstörungen
Abweichung vom normalen Rhythmus oder der Frequenz des Herzschlags. Unterscheidung zwischen tachykarden H. (=schnellen H.) und bradykarden H. (=langsamen H.).

Herzschrittmacher
Kleines, elektronisches Gerät, das Stromimpulse an das Herz abgibt und bei Herzrhythmusstörungen eine regelmäßige Anregung des Herzmuskels bewirkt; wird unter den Brustmuskel oder unter die Bauchhaut eingesetzt.

Herztöne
Schallerscheinungen am Herzen, die durch die Bewegung der Herzklappen sowie durch Muskelanspannung entstehen.

Herztransplantation
Das erkrankte Herz wird entfernt und durch das Organ eines verstorbenen Spenders ersetzt.

Heterograft
Xenograft
Klappentragende Gefäßprothese (Conduit) aus synthetischem Material (Dacron, Goretex), die eine Herzklappe aus Schweineaorta oder Rinder- und Schweineperikard enthält.

His-Bündel
Teil des Reizleitungssystems im Herzen. Bündel von speziellen Muskelfasern, das den elektrischen Impuls vom AV-Knoten zu den Herzkammern fortleitet. Teilt sich an der Kammerscheidewand in den rechten und linken Tawara-Schenkel.

HLTx
Herz-Lungen-Transplantation.

Hochfrequenzablation
Ablation

Hohlvene
Cava, Vena cava
Das sauerstoffarme Blut wird von der obere Hohlvene aus dem oberen Körperbereich (Kopf, Arme, Brustorgane), von der unteren Hohlvene aus dem unteren Körperbereich (Beine, Eingeweide) in den rechten Vorhof geleitet.

holosystolisch
Herzgeräusch, das während der gesamten Anspannungsphase (Systole) des Herzens zu hören ist.

Homograft
Leichenklappe (Pulmonal- oder Aortenklappe). Wird meist zwischen einer Herzkammer und der Lungenschlagader eingesetzt.

HTx
Herz-Transplantation

Hypothermie
Untertemperatur; Künstliche H. in der Herzchirurgie.

Hypoxämie
Herabsetzung des Sauerstoffgehaltes im arteriellen Blut.

Hypoxie
Sauerstoffmangel, Sauerstoffnot. Geht oft einher mit Atemnot, Unruhe, Verwirrtheit, Tachykardie und Blutdruckanstieg.

Autor(en): Kinderherzstiftung, Prof. Dr. Elisabeth Sticker, Hermine Nock
Geprüft von: Professor Dr Hedwig Hövels-Gürich

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Es gibt 33 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben H beginnen.
Hämodilution
Blutverdünnung. Vor Operation, um bei Blutverlust weniger Erythrozyten zu verlieren oder um Thrombosegefahr zu verringern.

Hegar-Stifte
Metallstifte unterschiedlicher Stärke, werden verwendet bei Herzoperationen zur Prüfung von Klappendurchmessern.

Heparin
Stoff, der die Blutgerinnung hemmt.

Herz-Lungen-Maschine
In der offenen Herzchirurgie gebräuchliches Gerät, das vorübergehend die Herz- und Lungenfunktion übernehmen kann. Durch Absenken der Körpertemperatur auf ca. 18-30°Celsius (Hypothermie) wird der Sauerstoffbedarf - speziell von Herz und Hirn - reduziert.

Herzaufbau und -funktion
Das Herz besteht aus zwei Hälften, die durch die Herzscheidewand voneinander getrennt sind. Jede Herzhälfte ist in einen muskelschwächeren Vorhof (Atrium) und in eine muskelstärkere Herzkammer (Ventrikel) unterteilt. Das Herz ist in eine bindegewebige Hülle, den Herzbeutel (Perikard) eingebettet. Die Herzmuskelschicht nennt man Myokard. Sie ist zur Herzhöhle hin von einer dünnen Innenhaut (Endokard) bedeckt. Der rechte Vorhof nimmt das aus dem Körper kommende sauerstoffarme (venöse) Blut auf und leitet es in die rechte Herzkammer weiter. Diese pumpt es durch die Lungenarterie in die Lungen. Das Blut kommt über dünne Membranen in die Lungenbläschen mit der Atemluft in Berührung und nimmt Sauerstoff auf. Von dort gelangt das sauerstoffreiche (arterielle) Blut in den linken Vorhof. Dieser wiederum leitet es in die linke Herzkammer, die es durch die Aorta in den Körper auswirft. Die vier Herzklappen haben eine Ventilfunktion. Um einen Rückfluss des Blutes bei der Kontraktion der Herzkammern (Systole) zu verhindern, verschließen dabei die Trikuspidalklappe sowie die Mitralklappe (Segelklappen=AV-Klappen) den Weg zu den Vorhöfen. Erschlaffen die Herzkammern (Diastole), so verhindern die Pulmonalklappe sowie die Aortenklappe (Taschenklappen) ein Zurückfließen des Blutes in die Kammern. Dabei öffnen sich die Segelklappen, wodurch die Herzkammern wieder mit Blut gefüllt werden können. Alle Herzklappen werden durch die Herzinnenhaut (Endokard) gebildet und durch sehnige Faserplatten verstärkt. Da die linke Herzhälfte stärker arbeiten muss als die rechte, ist die Wandung der linken Herzkammer viel dicker als die der rechten. Die Versorgung der Herzmuskulatur mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut erfolgt in einem eigenen Kreislauf über die Herzkranzgefäße (Koronargefäße).

Herzblock
Störung des Herzschlags infolge Störung im Reizleitungsystem mit der Folge einer verzögerten oder ausbleibenden Zusammenziehung der Herzkammern; AV-Block, Schenkelblock.

Herzfrequenz
Zahl der Herzschläge pro Minute.

Herzgeräusche
Entstehen, wenn der Blutfluss über einer unregelmäßigen Oberfläche oder einer Verengung eine kritische Geschwindigkeit überschreitet, z.B. bei Klappenstenosen oder Rückflussgeräusche bei undichten Herzklappen. Feststellen durch Abhören.

Herzhypertrophie
Herzmuskelverdickung.

Herzinfarkt
Myokardinfarkt
Untergang von Herzmuskelgewebe infolge verminderter Blut- und damit Sauerstoffversorgung nach Verschluss der Herzkranzgefäße durch ein Gerinnsel (Thrombus).

Herzinsuffizienz
Herzmuskelschwäche; Die Pumpfunktion des Herzens nimmt soweit ab, dass nicht mehr genügend Blut und damit Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen gepumpt wird.

Herzkatheteruntersuchung
Diagnoseverfahren, bei dem ein dünner Plastikschlauch (Katheter) in ein Arm- oder Beingefäß (meistens im Leistenbereich; Linksherzkatheter in Arterie, Rechtsherzkatheter in Vene) eingeführt wird. Zweck: Druckmessung in den Herzkammern, Kontrastmitteldarstellung der Herzkranzgefäße und Herzkammern, Messung der Sauerstoffsättigung.

Herzklappen
Einwegventile am Ein- und Ausgang der rechten und linken Herzkammer.
1. Trikuspidalklappe (zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer)
2. Pulmonalklappe (zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader)
3. Mitralklappe (zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer)
4. Aortenklappe (zwischen linker Herzkammer und Hauptschlagader)

Herzklappenfehler
Undichtigkeit (=Insuffizienz) oder Verengung (=Stenose) einer Herzklappe; kann allmählich zu Herzinsuffizienz und Herzmuskelhypertrophie führen.

Herzklappenprothese
Ersatz der eigenen Herzklappen:
1. biologische Herzklappen (Schweineklappen oder Rinder-/ Patientenperikard)
2. mechanische Klappen (aus Metall, Plastik oder Kohlenstofffasern)
3. menschliche Klappen (von Verstorbenen (=Homograft)).

Herzkranzgefäße
Koronararterien
Blutgefäße, die den Herzmuskel kranzartig umgeben und über feine Gefäße mit Blut und Nährstoffen versorgen.

Herzminutenvolumen
HMV
Blutmenge, die pro Minute vom Herz gepumpt wird (drückt die Pumpleistung des Herzens aus). Normal: 5 - 6 Liter pro Minute beim Erwachsenen.

Herzoperation
  • geschlossene H.: Eingriff bei schlagendem Herzen, z. B. Verschluss eines Ductus arteriosus oder Anlage eines aortopulmonalen Shunts.
  • offene H.: Eingriff im Herzen selbst unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine.

Herzrhythmusstörungen
Abweichung vom normalen Rhythmus oder der Frequenz des Herzschlags. Unterscheidung zwischen tachykarden H. (=schnellen H.) und bradykarden H. (=langsamen H.).

Herzschrittmacher
Kleines, elektronisches Gerät, das Stromimpulse an das Herz abgibt und bei Herzrhythmusstörungen eine regelmäßige Anregung des Herzmuskels bewirkt; wird unter den Brustmuskel oder unter die Bauchhaut eingesetzt.

Herztöne
Schallerscheinungen am Herzen, die durch die Bewegung der Herzklappen sowie durch Muskelanspannung entstehen.

Herztransplantation
Das erkrankte Herz wird entfernt und durch das Organ eines verstorbenen Spenders ersetzt.

Heterograft
Xenograft
Klappentragende Gefäßprothese (Conduit) aus synthetischem Material (Dacron, Goretex), die eine Herzklappe aus Schweineaorta oder Rinder- und Schweineperikard enthält.

His-Bündel
Teil des Reizleitungssystems im Herzen. Bündel von speziellen Muskelfasern, das den elektrischen Impuls vom AV-Knoten zu den Herzkammern fortleitet. Teilt sich an der Kammerscheidewand in den rechten und linken Tawara-Schenkel.

HLTx
Herz-Lungen-Transplantation.

Hochfrequenzablation
Ablation

Hohlvene
Cava, Vena cava
Das sauerstoffarme Blut wird von der obere Hohlvene aus dem oberen Körperbereich (Kopf, Arme, Brustorgane), von der unteren Hohlvene aus dem unteren Körperbereich (Beine, Eingeweide) in den rechten Vorhof geleitet.

holosystolisch
Herzgeräusch, das während der gesamten Anspannungsphase (Systole) des Herzens zu hören ist.

Homograft
Leichenklappe (Pulmonal- oder Aortenklappe). Wird meist zwischen einer Herzkammer und der Lungenschlagader eingesetzt.

HTx
Herz-Transplantation

Hypothermie
Untertemperatur; Künstliche H. in der Herzchirurgie.

Hypoxämie
Herabsetzung des Sauerstoffgehaltes im arteriellen Blut.

Hypoxie
Sauerstoffmangel, Sauerstoffnot. Geht oft einher mit Atemnot, Unruhe, Verwirrtheit, Tachykardie und Blutdruckanstieg.

Autor(en): Kinderherzstiftung, Sigrid Schröder

Geprüft von: Prof. Dr. Hedwig Hövels-Gürich und Prof. Dr. Roland Hofstetter (†)

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